Mit den zunehmenden Sicherheitserfordernissen, nicht nur sehr großer und komplexer Gebäude, sondern auch kleineren Wohneinheiten oder Ähnliches, gewinnt der Einbau elektronischer Schließanlagen immer stärker an Bedeutung.
Verschiedene neue Technologien ermöglichen das Zusammenstellen unterschiedlicher Schließkonzepte für jede Gebäudeart. Von dem Einfamilienhaus, bis zu den von vielen Nutzern oder Besuchern stark frequentierten Großobjekten, wie zum Beispiel Unternehmen oder öffentliche Gebäude, lassen sich Hausanlagen mit den passenden elektronischen Schließsystemen entweder aus- oder umrüsten.
Inhaltsverzeichnis
Gründe für den vermehrten Einsatz elektronischer Schließanlagen
Die verschiedenen Grundkonzepte von elektronischen Schließanlagen
Steuerung elektronischer Schließanlagen mit entsprechender Hard- und Software
Das schlüssellose Haus
Die „Intelligenz der Dinge“
Die Planung einer elektronischen Schließanlage
Gründe für den vermehrten Einsatz elektronischer Schließanlagen
Neben dem Anstieg der Sicherheitsanforderungen, spielen die höhere Flexibilität und das oftmals bessere Preis-Leistungs-Verhältnis eine große Rolle für den Einbau elektronischer Schließanlagen.
Der Schaden, der beispielsweise, für den Verlust eines mechanischen Generalschlüssels, mit der Folge des Komplettaustausches der Schließanlage einhergeht, kann erhebliche Kosten bedeuten. Bei einem öffentlichen Gebäude oder großen Unternehmen kann so ein Generalschlüssel sogar für mehrere Tausend Türen konzipiert sein.
Bei elektronischen Schließanlagen ist es möglich, einen Berechtigungsplan für die jeweiligen Nutzer anzulegen und diesen bei Bedarf auch wieder zu ändern.
So erhalten nur bestimmte Nutzer Zutrittsberechtigungen erteilt, die ihnen jederzeit auch wieder entzogen werden können.
Zu den Sicherheitserfordernissen, sind die flexiblen Anforderungen an Schließanlagen in den vergangenen Jahren ebenfalls stark gestiegen. Räume, wie beispielsweise in Großraumbüros, werden vermietet und wechseln häufig die Nutzer. Oder Abteilungen in öffentlichen Gebäuden werden häufig umstrukturiert, ebenfalls mit wechselnden Zusammenlegungen oder Trennungen der Nutzer.
Ganze Gebäude werden vielleicht nur für kurze Fristen vermietet. An diese, sich in immer kürzeren Zeitabständen wechselnden Anforderungen, mit der Vergabe der sich ständig ändernden Schließberechtigungen anzupassen, ist für die mechanischen Schließsysteme oftmals nicht länger möglich.
Die verschiedenen Grundkonzepte von elektronischen Schließanlagen
Ein großer Vorteil elektronischer Schließanlagen ist, dass es für sie verschiedene technologische Grundkonzepte gibt. Somit können auch die mechanischen Schließsysteme umgerüstet werden. Ebenso ermöglichen es diese unterschiedlichen Konzepte für jeden Anspruch und Größenordnung der Gebäude die passende Schließanlage einzubauen. Der Hersteller ABUS bietet auf der Webseite eine Produktübersicht von elektronischen Schließanlagen.
Zu den miteinander kombinierbaren Grundbausteinen von elektronischen Schließanlagen, den sogenannten Ident-Medien gehören:
Schlüssel mit Elektronik
Chipkarte
Transponder
Diese Ident-Medien können mit vollelektronischen Schließzylindern, mechatronischen Schließzylindern oder vollelektronische Beschlägen kombiniert werden. Aus diesen Kombinationsmöglichkeiten ergeben sich die folgenden Grundkonzepte:
Zutrittskontrollsysteme (mit Transponder oder Chipkarte als Steuerelemente für Motorschlösser)
Vollelektronische Schließsysteme (batteriebetriebene Schließsysteme ebenfalls mit Transponder oder Chipkarte).
Bei den mechatronischen und den vollelektronischen Systemen können die Türen mit den jeweiligen Schließzylindern ausgerüstet sein und mit verschiedenen Knauf-Kombinationen eingebaut werden. So können nur Innenknäufe, Innen- und Außenknäufe oder auch überhaupt keine Knäufe an den Türen vorhanden sein.
Steuerung elektronischer Schließanlagen mit entsprechender Hard- und Software
Die Steuerung der elektronischen Schließanlagen über EDV-Systeme mit entsprechender Software, gewinnt mit der Ausweitung und den verschiedenen Aufgaben der Anlagen, eine immer größere Bedeutung.
Bei den fast schon als „klassisch“ angesehenen Zutrittskontrollsystemen, mittels Chipkarten, Transpondern und digitalisierten Schlössern, war noch eine relativ kostspielige Verkabelung der gesamten Tür notwendig. Mittlerweile bieten die batteriebetriebenen mechatronischen oder vollelektronischen Schließsysteme, mit entsprechender Steuerung durch Hard- und Software im Hintergrund, komfortable Lösungen für das Einrichten von Schließnetzwerken.
Das schlüssellose Haus
In diesen EDV-gesteuerten und programmierbaren Schließsystemen, sowie Netzwerken ist es möglich, fast unbegrenzte Schließeinheiten zu verwalten. So können zum Beispiel die Schließberechtigungen für die Nutzer, zentral am PC oder an den digitalen Schlössern, programmiert und geändert werden. Schließprotokolle werden automatisch erstellt und zeigen an, mit welcher Schließberechtigung Türen geöffnet wurden.
Auch unbefugte Zutrittsversuche von gesperrten Bereichen oder ohne den Besitz einer Zugangsberechtigung, können aufgezeichnet werden. Weiterhin kann festgelegt werden, welcher Nutzer, zu welchen Zeiten, welche Türen öffnen oder schließen darf.
Motorgesteuerte Schließanlagen ermöglichen ein automatisches Ent- und Verriegeln der Türen zu bestimmten Zeiten. Auch die Steuerung von Alarmanlagen kann zum Beispiel mit Transpondern oder der EDV-Anlage angesteuert und aktiviert oder deaktiviert werden.
Durch diese Maßnahmen wird die Sicherheit vor unbefugten Zutritten oder Schließungen enorm erhöht.
In kleineren Wohneinheiten, wie zum Beispiel Einfamilienhäusern sind elektronische Schließanlagen, die über Pincode-Tastaturen bedient werden, sehr beliebt geworden.
Diese Pincode-Tastaturen können für unterschiedliche Anwendungen programmiert und mit einem Mastercode versehen werden, dem dann die Funktion des ehemaligen mechanischen Zentralschlüssels zukommt. Mit diesen technologischen Innovationen ist das schlüssellose Haus zur Realität geworden.
Die „Intelligenz der Dinge“
Der Zukunft gehört die sogenannte „Intelligenz der Dinge“ oder auch als „Internet der Dinge“ bezeichnet.
Für elektronische Schließanlagen könnte diese über das Internet (mittels WLAN oder WiFi) gesteuerte Zukunft bedeuten, dass Türen „eigenständig“ erkennen, wann sie sich öffnen oder schließen sollen, welchen Personen, zu welchen Zeiten der Eintritt in das Haus oder bestimmte Bereiche gewährt wird.
Vielleicht wird der von einem intelligenten Kühlschrank, an den Supermarkt per Internet übermittelter Wocheneinkauf geliefert, während der Hausherr in seinem Büro arbeitet. Das intelligente Schließsystem erkennt den Lieferanten sensorisch und gewährt ihm den Zutritt zu einem speziell für Lieferungen vorgesehenen Anlieferungsbereich. Diese zukünftigen Visionen erscheinen bei der Geschwindigkeit der technologischen Innovationen nicht mehr undenkbar.
Die Planung einer elektronischen Schließanlage
Da es für die unterschiedlichen Gebäudetypen eine Vielzahl an Möglichkeiten für Konzeptionen einer elektronischen Schließanlage gibt, ist eine sorgfältige Planung vorzunehmen. Fehler oder übersehene Details bei der Planung, können zu schwerwiegenden Folgekosten führen.
Das geplante System sollte sich in der Praxis schon bewährt haben. Die einzelnen Bausteine – die elektronischen Schließzylinder, die Beschläge, die Schlüssel und Transponder, sowie die dazugehörige Software – sollten zuverlässig zusammenarbeiten. Die geplante Schließanlage muss zu allen Türen des Gebäudes und den sie umgebenden Bedingungen passen.
So können zum Beispiel die Abmessungen, die Rahmenprofile, mechanische Belastungen, die Außen- und Innentemperatur, Luftfeuchtigkeit, magnetische oder elektromagnetische Strahlungen und vieles andere mehr, einen großen Einfluss auf die technischen Komponenten, sowie deren Zusammenarbeit innerhalb der elektronischen Schließanlage haben.
Oft bietet sich vor der Beschaffung einer großen Neuanlage, eine kleinere Testinstallationen im eigenen Gebäude an.
Wenn Sie als Bauherr für Ihr Eigenheim, als Geschäftsinhaber für Ihr Unternehmen oder als Entscheider in der öffentlichen Verwaltung für ein oder mehrere Gebäude eine elektronische Schließanlage einbauen lassen möchten, sollten Sie sich über die verschiedenen alternativen Konzeptionen für eine optimale Anlage von einem Fachunternehmen eingehend beraten lassen. Fragen Sie auch das von Ihnen mit der Installation beauftragte Unternehmen, ob es möglich ist, vielleicht vor dem Einbau einer größeren neuen elektronischen Schließanlage, eine Testinstallation an einem kleineren Bereich, mit einigen wenigen Türen, vorzunehmen.
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